Stockwerke des Waldes
Der Wald ist in verschiedene Schichten aufgeteilt. Jede Schicht beherbergt typische Pflanzen und Tiere. Einige Tierarten besiedeln mehrere Schichten, andere wiederum nur eine bestimmte.
So sind die Regenwürmer nur in der Wurzelschicht anzutreffen, der Zaunkönig aber in der Moos- und Strauchschicht. In der Moosschicht geht er auf Nahrungssuche und in der Strauchschicht baut er sein Nest.
Nicht jeder Wald weist immer und überall alle Schichten des Waldes auf. Ein alter Buchenwald zum Beispiel lässt nur sehr wenig Licht durch sein dichtbleblaubtes Kronendach. Häufig fehlen Strauch- und Krautschicht oder sie sind nur punktuell im Wald vorhanden. Z.B. wenn durch das Absterben eines alten Baumes Licht auf den Boden fällt, wachsen schnell kleine Blütenpflanzen wie Knoblauchsrauke und Sträucher wie die Waldrebe oder Brombeere. Wenn aber im Frühjahr die ersten warmen Sonnenstrahlen durch das noch unbelaubte Kronendach fallen, wachsen die Frühjahrsblüher wie Buschwindröschen, Scharbockskraut oder Nelkenwurz auf großer Fläche in der Krautschicht.
Auf dem Foto sehen wir einen ca. 170jahren alten Buchenwald. In der Kraut- und Strauchschicht sehen wir keine Pflanzen, nur das Totholz alter Buchen.
Wir beginnen mit der untersten Schicht und enden in der höchsten.
Die Wurzelschicht
Der unterirdische Bereich eines Pflanzenbestandes wird als Wurzelschicht bezeichnet. Sie umfasst die Pflanzenwurzeln und abgewandelte Sprossteile wie Rhizome, Zwiebeln oder Knollen.
Die Moos- oder auch Bodenschicht
Moos- oder auch Bodenschicht, die von Moosen und Pilzen gebildet wird. Zu dieser Schicht zählen auch niedere Blütenpflanzen wie Sauerklee und Haselwurz. Die Moosschicht ist Lebensraum für viele Insekten, Spinnen, Reptilien und Kleinsäuger (Maus, Igel). Sie dient als Unterschlupf und Nahrungsquelle.
Die Krautschicht
Auf die Moosschicht folgt die so genannte Krautschicht, die sich bis in ein Meter Höhe erstreckt. Sie setzt sich vor allem aus Gräsern, Farnen, Jungbäumen und Blütenpflanzen zusammen. In Licht durchfluteten Wäldern (siehe Lichtbaumarten) mit Kiefern und Lärchen ist sie stärker ausgeprägt als in Schattenwäldern aus Buche, Fichte und Tanne. Die Krautschicht bietet vor allem dem Wild Äsung.
Strauchschicht
Die vierte Schicht ist die so genannte Strauchschicht, die bis in drei Meter Höhe geht. In ihr findet man vor allem Sträucher wie Holunder, junge Bäume (Nachwuchs), Hasel, Weißdorn etc. Insbesondere am Waldrand, wo viel Licht einfällt, ist die Strauchschicht sehr vielfältig ausgeprägt. Sie bietet einer Vielzahl von Tieren Unterschlupf und Nahrungsquelle. Typische Tierarten der Strauchschicht sind z.B. die Haselmaus, Zwergspitzmaus, viele Vogel- und Insektenarten.
Die Baumschicht
Die letzte Schicht und auch die größte, ist die Baumschicht. Wie der Name schon sagt, finden sich hier nur Bäume wieder. Sie bestimmt mit dem mehr oder weniger kräftigen Laubwerk, wie viel Licht auf den Boden einfällt. Der Lichteinfall wiederum bestimmt die Zusammensetzung und den Artenreichtum der anderen Schichten. Je mehr Licht einfällt, desto mehr Arten finden sich in den Schichten.Die Baumschicht ist Lebensraum für viele Vogelarten (Meisen, Raubvögel), Säugetiere (Eichhörnchen, Baummarder) und Insekten.