Die Elsbeere (Sorbus torminalis L.)
Natürliche Verbreitungsgebiet
Die Elsbeere kommt überwiegend in Südosteuropa vor. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich bis Kleinasien und Nordamerika. In Deutschland deckt sich ihr natürliches Verbreitungsgebiet etwa mit der Grenze des Weinbaus. In Norddeutschland ist sie nur selten anzutreffen, obwohl sie auch hier wächst und gedeiht. Im Zuge des Klimawandels wird die Elsbeere auch für die nördlichen Länder als Waldbaum interessant. Die Elsbeere ist ein Baum 2. Ordnung.
Artenmerkmale
- Höhe: 20 m
- Durchmesser: bis zu 60 cm
- Alter: ca. 100 Jahre
Blätter
Die langgestielten, wechselständig angeordneten Laubblätter haben einen breit-ovalen Umriß, meist einen herzförmigen Grund, sind ungeteilt, jedoch tief gelappt (6 -10 Lappen). Die Lappen sind zugespitzt und der Blattrand ist scharf gesägt. Die relativ festen Blätter sind 6 bis 10 cm lang und 4 bis 8cm breit. Sie sind oberseits glänzend dunkelgrün und auf der Unterseite blassgrün.
Blüte
Die Elsbeere wird ca. mit 20 bis 30 Jahren mannbar und trägt dann jährlich Früchte. Sie blüht im Mai/Juni. Die weißlichen, fünfzähligen Blüten haben zumeist zwei Griffel, gelbe Staubbeutel und messen 12 bis 15 mm im Durchmesser.
Frucht
Die im September reifenden, ziemlich kugeligen bis länglichen, etwa 1,5 cm dicken Früchte sind anfangs rötlichgelb, reif braun oder leicht glänzend. n.
Borke
Die Rinde junger Bäume ist glatt und grau, später wird sie dunkelbraun-grau, längsrissig oder feingefedert.
Standortansprüche
Die Elsbeere wächst wild auf trockenen, mäßig warmen, lockeren Standorten, frischen Kalkböden, an flachgründigen, trockenen Felshängen und in klimatisch günstigen Lagen in Eichen-Trockenwäldern. Sie haben einen hohen Nährstoff- und einen geringen Feuchtigkeitsanspruch.
Waldbau
Die Elsbeere ist eine (Halb-)Schattenbaumart. Ihre Wuchskraft reicht jedoch im Allgemeinen nicht aus, um sich im Wald ohne menschliche Förderung gegen die konkurrierenden Mischbaumarten durchsetzen zu können. Sie ist eine sehr wertvolle Baumart und wird vor allem zur Verbesserung der biologischen Vielfalt gepflanzt. Häufig ist sie vergesellschaftet mit Eichen, Ahorn, Eschen und Vogelkirschen. Dort wo sie wächst, muss sie durch gezielte waldbauliche Förderung erhalten bleiben.
Holzeigenschaften
hr Holz gehört zu den härtesten und teuersten europäischen Hölzern, lässt sich fein verarbeiten, ist ein wunderbares Klang- und Instrumentenholz und begeistert Liebhaber schöner Einzelmöbel. Das Holz der Elsbeere hat einen rötlich-weißen, ins bräunliche nachdunkelnden Splint. Der Kern ist rotbraun, sehr fest, elastisch, schwer, hart und wertvoll. Früher wurde es mit Vorliebe von Tischlern, Wagnern und Drechslern. Außerdem wird es für Möbel, Furniere und andere feine Holzarbeiten verwendet.
Literatur
Das Kosmos Wald- und Forstlexikon
Erlbeck; Haseder; Stinglwagner- Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart
BLV Bestimmungsbuch
Ulrich Hecker BLV Verlagsgesellschaft